Aufgrund des warmen Wetters und einer defekten Schleuse „kochte“ der Main-Donau-Kanal schon Tage vor der 32.ten Auflage der Challenge Roth. Bei einer Wassertemperatur von ca. 24,5°C schwebte die Angst vor dem Neoprenverbot über vielen Altersklassenathleten. Erleichterung gab es erst einen Tag vor dem Startschuss, als die Neoprenfreigabe erteilt wurde.
Über die 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,2km Laufen war der KSV mit 3 Athleten und Athletinnen am Start. Stefan startete mit seiner Staffel „RECARO – TEAM 07“ (Startnummer 4135) als Läufer. Mit einer starken Marathonzeit von 03:04:12h brachte er sein Team nach 10:04:03h auf den roten Teppich der Finishline. Zusammen mit unseren Freunden Zsofi und Lars von SV Berlin-Chemie startete Anne in der Mix-Staffel „2 ENGEL MIT LARS“ (Startnummer 4425) als Schwimmerin. Die 3,8km bewältigte sie in schnellen 01:14:59h und schickte Lars auf die welligen 180 Radkilometer, bevor Zofi die Staffel nach 10:41:44h ins Ziel brachte. Mindestens genauso beeindruckend wie Annes Schwimmperformance war ihr grandioses Anfeuern danach!
Davon profitierte vor allem Sebastian, der als Einzelstarter (Startnummer 723) auf seine 2. Langdistanz ging, die eine ganz besondere werden sollte. Trotz schwerer Arme und einem etwas zu kraftraubenden Schwimmen stieg er nach guten 01:03:31h aus dem Main-Donau Kanal und versuchte mit einem schnellen Wechsel aufs Rad keine Zeit zu verlieren. Doch daraus wurde leider nichts. Der Kinnriemen am Fahrradhelm ließ sich nicht mehr schließen. Nach mehrmaligem Probieren lief er zum Radservice außerhalb der Wechselzone, ließ das Problem fixen und begab sich erst nach einer gefühlten Ewigkeit (6min) aufs Rad. Doch der nächste Dämpfer ließ nicht lang auf sich warten. Nach nur 10km machte der Vorderreifen schlapp. Also hieß es: Schlauch raus, Schlauch rein und Luft rauf. Beim Aufpumpen mit der Kartusche wurde allerdings das Ventil so verbogen, dass die gerade eingefüllte Luft genauso schnell wieder draußen war. Der zweite und letzte Ersatzschlauch, sowie die zweite und letzte Kartusche mussten also herhalten, um das Problem zu lösen. Beim zweiten Mal ging alles gut und die Fahrt konnte mit gedämpften Erwartungen wieder aufgenommen werden. Als wenig später jedoch die Verpflegungsflasche vom Rad flog und kurz zum Anhalten zwang, hatten Stimmung und Motivation ihren Tiefpunkt erreicht. Auch wenn alles zusammen nur ca. 15min kostete, fühlte es sich Kopf mindestens doppelt so lang an und brauchte eine Zeit, um verarbeitet zu werden. Zahlreiche gedrückte Daumen von Roth über Halle bis nach Norwegen, das Anfeuern von Freunden und Familie an der Strecke und diese unglaubliche Stimmung am Solarer Berg ließen das Wettkämpferherz wieder höher schlagen und eine „jetzt erst recht Stimmung“ machte sich im Kopf breit. Trotz der Pannen wechselte Sebastian mit einer Radzeit von 5:19:08h in die Laufschuhe und nach den ersten Schritten war klar: heute geht noch was! Mit einer neuen Marathonbestzeit von 03:11:18h und einer Gesamtzeit von 09:41:28h ging‘s dann ins Zielstadion, in dem der rote Teppich auch gerne doppelt so lang hätte sein können.